Gibt es Leben in unserem Sonnensystem?
Klare Antwort: Ja!
Aber nur auf unserer Erde.
- Die Fakten:
- Die Entstehung von Leben, so wie wir es kennen, ist an einige strenge Voraussetzungen gebunden:
- Organische Moleküle in ausreichender Menge
- Wasser in ausreichender Menge, wenigstens zeitweise in flüssiger Form
- Voraussetzung für flüssiges Wasser ist wiederum eine Atmosphäre mit ausreichendem Bodendruck.
- Geeignete Gaszusammensetzung in dieser Atmosphäre
- Temperaturen im "Wohlfühlbereich", also sehr grob etwa zwischen -80°C und +120°C
- Ausreichende aber keine extreme Strahlung
- Stabile Bedingungen über einen sehr langen Zeitraum
Das ist schon ein ziemlich spezieller ´Forderungskatalog´ für Leben auf einem Planeten. Fehlt nur eine einzige dieser Voraussetzungen, dann kann Leben nicht entstehen. Unsere Erde erfüllt seit rund 3.000.000.000 Jahren diese harten Bedingungen, es herrschten über diesen langen Zeitraum vergleichsweise stabile Bedingungen, also ist auch Leben auf ihr entstanden, das sich enorm entwickeln konnte. Vermutlich ist die Entstehung von Leben unter geeigneten Bedingungen sogar der Normalfall, wir wissen es aber nicht genau. Doch was ist mit den anderen ´Kandidaten´ in unserem Sonnensystem?
- Die Kandidaten:
- Venus:
Sie galt früher als erdähnlich, und man vermutete tropische Verhältnisse auf ihrer Oberfläche. Und das noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Doch nicht zuletzt die russischen Venera-Missionen brachten dann die ernüchternden Resultate:
- Auf ihrer Oberfläche ist es mit rund 460°C viel zu heiß
- Es gibt kein Wasser in flüssiger Form
Also keine Chance für das Leben.
Mars: Als der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli 1877 ´canali´ (sehr frei übersetzt ´Marskanäle´) auf unserem Nachbarplaneten entdeckte, kochten die Spekulationen hoch: Dahinter konnte nur eine hochentwickelte Zivilisation stecken. Zahlreiche Science-Fiction-Filme aus den 50-er Jahren regten die Phantasie ihrer Zuschauer an: "Kampf der Welten" ist einer der Klassiker. Als die US-Sonde Mariner 4 am 15.7.1965 die ersten Bilder von der Marsoberfläche zu Erde funkte, erfolgte auch hier die Ernüchterung - keine Kanäle, die außerirdische Städte miteinander verbinden, statt dessen Krater wie auf unserem Mond. Spätere Missionen bestätigten das Bild: Dem Mars fehlen wichtige Vorraussetzungen für die Entstehung von Leben:
- Es gibt kein Wasser in flüssiger Form
- Die Atmosphäre ist viel zu dünn (nur 0,01 Bar, 95% CO2), daher harte UV-Strahlung auf der Oberfläche.
- Das fehlende Magnetfeld schirmt die Oberfläche nicht ausreichend von der energiereichen solaren Teilchenstrahlung ab.
Aber: Bodenformation weisen darauf hin, daß vor langer Zeit einmal Wasser geflossen sein muß. Und das bedeutet wiederum, daß die Atmosphäre damals (höchstwahrscheinlich nur vorübergehend) bedeutend dichter gewesen sein muß. Doch waren diese "paradiesischen" Bedingungen über einen hinreichend langen Zeitraum konstant genug? Das darf angesichts der geringen Masse und Schwerkraft dieses Planeten bezweifelt werden. Denn Mars ist gar nicht in der Lage, eine dichte Stickstoff - Sauerstoff-Atmosphäre dauerhaft festzuhalten. Dazu kommt noch das fehlende Magnetfeld, so können Teilchen von der Sonne tief in eine solche Atmosphäre eindringen und diese sozusagen ´von oben´ abtragen.
Europa: Amerikanische Sonden entdeckten auf dem Jupitermond große Mengen an Wassereis auf der Oberfläche. Auffällige Risse und Spalten deuten darauf hin, daß das Ganze ständig in Bewegung ist. Ein flüssiger Ozean unter einer kilometerdicken Eisschicht, aufgewärmt durch einen aktiven Kern? Schon möglich. Und damit wären ja alle Bedingungen für die Entstehung von Leben erfüllt. Schließlich gibt es auch auf der Erde in den dunklen Tiefen der Ozeane Leben in Hülle und Fülle. Doch, mal unterstellt, es gibt diesen Ozean wirklich - wie lange gibt es ihn in der heutigen Form bereits? Der Glaube an Leben im Jupitermond Europa setzt imho sehr viel Optimismus voraus.
- Fazit:
- Wir Menschen sind gut beraten, wenn wir vorsichtshalber sehr pfleglich mit unserem Planeten umgehen, denn dies ist der einzige Himmelskörper weit und breit, auf dem wir leben können. Das nächste Sonnensystem (α Centauri) ist rund 4,3 Lichtjahre (ca. 40.681.440.000.000 Km) von uns entfernt, das wir mit den schnellsten verfügbaren Raumschiffen erst in rund 32.000 Jahren erreichen könnten. Ob wir dort überhaupt einen geeigneten Planeten vorfinden würden, scheint mehr als fraglich zu sein, zumal wir in einem derart nahen Sonnensystem einen erdähnlichen Planeten längst entdeckt hätten.
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Bleibt also noch die spannende Frage "
Gibt es überhaupt Leben irgendwo im Universum?"
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