bestehen hauptsächlich aus einem lose zusammengebackenen Gemisch aus Gestein, Staub und Eis (´schmutzige Schneebälle´), die auf äußerst exzentrischen Bahnen um die Sonne kreisen. Kommt so ein ´Schneeball´ in die Nähe der Sonne, verdampft ein Teil des Eises, wird vom Sonnenwind davongetragen und zum Leuchten angeregt. Dies kann man dann von der Erde aus als schönen Kometenschweif beobachten. Da Kometen äußerst fragile Körper sind und praktisch keine eigene Schwerkraft besitzen, können sie in der Nähe großer und schwerer Himmelskörper leicht auseinanderbrechen.
Kometen bilden die Reste des Materials aus der ehemaligen Staubscheibe um unsere Sonne, aus der sich dann später die großen Planeten entwickelt haben. Man nimmt an, daß die meisten von ihnen der sogenannten Oort´schen Wolke entstammen, die unsere Sonne in einem Abstand von ganz grob einem Lichtjahr umgibt. Durch Bahnstörungen oder Kollisionen, so die Theorie weiter, gelangen von Zeit zu Zeit einige dieser Brocken in das innere Sonnensystem und werden als »Schweifsterne« für uns sichtbar.
Da Komenten also weitgehend »unberührte« Urmaterie aus der frühen Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems darstellen, sind sie für die Erforschung des Sonnensystems von ganz besonderem Wert..
Details zu unseren Kometen: | ||
Tempel1 Tempel 1, benannt nach seinem Entdecker Ernst Tempel am 7.4.1867, ist nur ein unscheinbarer Komet mit ca. 5 Km Ø, der seine besondere Beachtung nur dem Besuch der amerikanischen Raumsonde "Deep Impact" verdankt. Und weil er alle ca. 5,5 Jahre die Sonne einmal umkreist, eignete er sich besonders gut für dieses Unternehmen. Und so sah er einmal aus, der kleine Komet Tempel 1. Ein mit Kratern übersääter "schmutziger Schneeball", bevor er von der Raumsonde "Deep Impact" besucht wurde. Nebenbei: Die Bahndaten von Tempel 1 ändern sich ständig, da er auf seiner exzentrischen Umlaufbahn um die Sonne immer wieder nah am Jupiter vorbeikommt und von diesem abgelenkt wird. So sind die 400 Mio. Km Entfernung von der Sonne nur ein grober Mittelwert. Mehr Details... | ||
Bildmaterial: NASA/JPL | ||
67P-Tschurjumow-Gerassimenko Komet 67P / Tschurjumow-Gerassimenko ist eigentlich ein durchschnittlicher, unauffälliger periodischer Komet wie viele andere auch. Wäre da nicht die europäische Kometensonde Rosetta und die Landeeinheit Philae, die diesem Kometen 2014 einen spektakulären Besuch abgestattet hätten, würde man diesem Kometen kaum Beachtung schenken. Die eigentümlich Form des Kometen erinnert ganz spontan an eine Badeente - das Ganze wirkt wie ein Körper, der aus zwei Einzelteilen zusammengesetzt ist. Mit rund 0,000.01 g hat Tschurjumow-Gerassimenko eine extrem geringe Schwerkraft, ein 75kg schwerer Mensch würde dort nicht einmal ein Gramm auf die Waage bringen. Dementsprechend gering ist die Fluchtgeschwindigkeit - die nur 0,46 m/s wären der Landeeinheit »Philae« beinahe zum Verhängnis geworden. Leider war die Position von 67P / Tschurjumow-Gerassimenko zum Zeitraum der Landung und auch in den Monaten danach für visuelle Beobachtungen von der Erde aus denkbar ungünstig, da sich dieser Komet von uns aus gesehen fast hinter der Sonne befand. Bei der nächsten größten Annäherung an die Erde so gegen Ende September 2021 wird unsere Beobachtungsposition deutlich günstiger sein, sofern sich die Bahnstörung durch Jupiter in Grenzen hält. Mehr Details... | ||
Bildmaterial: ESA |