Merkur |
Bildmaterial: NASA/JPL |
Durchmesser: | 4.879 | | km |
Rotation: | 58,646 | Tage |
Bahnradius: | 57.910.000 | Km |
Umlaufzeit: | 87,97 | Tage |
Masse: | 3.3e23 | Kg |
Dichte: | 5,427 | Kg/l |
Gravitation (Erde=1): | 0,37600 | g |
Max. scheinb. Ø: | 12,26 | " |
Max. Helligkeit (*): | -2,0 / 0,0 | m / m/"² |
Aphel-Konjunktion: | 11.06. | |
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Interessanter Zufall, daß auf Merkur fast die gleiche Schwerkraft herrscht wie auf dem deutlich größeren Mars. Zu verdanken ist dieser Umstand der Tatsache, daß Merkur eine deutlich höhere Dichte aufweist. Zurückzuführen ist diese hohe Dichte wohl durch Merkurs flüssigen Eisen-Nickel-Kern, wobei seine Schale überwiegend aus Silikaten besteht. Damit gleicht Merkurs Aufbau sehr der der Erde.
Eine nennenswerte Atmosphäre besitzt Merkur nicht.
Seine sehr exzentrische Bahn um die Sonne läßt seinen Abstand zu ihr zwischen 46 und 69,82 Mio Km schwanken. Bemerkenswert ist die im 19. Jahrhundert erstmals gemessene Periheldrehung der Merkurbahn von 5,74"/Jahr, die sich nicht mit der klassischen Newtonschen Himmelsmechanik, wohl aber mit Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie erklären läßt. Somit beschreibt die Merkurbahn streng genommen keine Ellipsen-, sondern eine Rosettenbahn, die sich alle rund 225.000 Jahre schließt.
Die Lage der Merkurbahn innerhalb der Erdbahn führt immer wieder mal zu Merkurtransits, etwa 1-mal pro Jahrzehnt, während derer man Merkur vor der Sonne als kleines Scheibchen sehen kann. Diese können sich nur dann ereignen, wenn Merkur während der Unteren Konjunktion gerade auf seiner Bahn die Erdbahnebene (Ekliptik) schneidet. Optimale Zeitpunkte: Vom 6. bis 11. Mai oder vom 6. bis 15. November. Nächster Merkurtransit: 11.11.2019 12:35 / 15:20 / 18:04 (Beginn / Mitte / Ende)
| | Details zum Planeten Merkur: |
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| | Merkurkrater Die Aufnahme links stammt von der amerikanischen Raumsonde Mariner 10 und zeigt einen typischen Ausschnitt von Merkurs Oberfläche. Diese besteht überwiegend aus porösem, dunklen Gestein, das nur etwa 6% des einfallenden Sonnenlichts reflektiert. |
Bildmaterial: NASA/JPL |
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| | Kraterlandschaft am Südpol Auch hier in der südlichen Polarregion das gleiche Bild - Krater neben Krater, so wie auf unserem Mond.
Merkur hat praktisch keine Atmosphäre. Es finden sich jedoch Spuren von Sauerstoff, Natrium und Wasserstoff, wobei letzterer wohl dem Sonnenwind entstammt. Sauerstoff und Natrium wurde vermutlich aus dem Material an der Oberfläche freigesetzt.
Wassereis auf Merkur? Da die Rotationsachse des Merkur nur um ca. 0,01° gegenüber seiner Bahnachse geneigt ist, also praktisch senkrecht auf der Bahnebene steht, liegt das Innere einiger polnaher Krater ständig im Schatten. So könnte dort etwas Wassereis vorhanden sein, das durch Kometeneinschläge eingebracht wurde. Radarmessungen in diesen Regionen scheinen diese These zu bestätigen. |
Bildmaterial: NASA/JPL |
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| | Ein Spaziergang auf Merkur Ein Astronaut, der auf dem Merkur seine Umgebung betrachtet, würde eine Geröllwüste vorfinden. Von einem pechschwarzen Himmel, an dem sogar die Sterne gut zu erkennen sind, würde eine Sonne scheinen, die den 3-fachen Durchmesser "unserer" Sonne hat. Die Hitzestrahlung ist etwa 9-mal so groß, so daß es unser Astronaut nur wenige Sekunden in der Sonne aushalten würde. Also begibt er sich in den Schatten hinter einem Felsen. Aber dort würde er schon nach wenigen Minuten fürchterlich zu frieren anfangen und erkennen, wie schön es doch auf der Erde ist...
Leider gibt es noch keine Aufnahmen von der Oberfläche des Merkur, aber dafür diese schöne Aufnahme vom Krater Schubert mit einem Durchmesser von rund 190 Km. |
Bildmaterial: NASA/JPL |
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| | Merkur im Teleskop Mit dem bloßen Auge kann man den Merkur zwar erkennen, doch wegen der großen Sonnennähe ist das schon etwas schwierig.
Am besten sieht man ihn, wenn Erde, Sonne und Merkur einen rechten Winkel bilden: Ende Februar bis Mitte März abends oder im Oktober morgens. Leider befindet sich Merkur in diesen Situationen fast genau im Perihel seiner sehr exzentrischen Bahn, sodaß die Elongation (Winkelabstand zur Sonne) nur ca. 18° beträgt. Beobachter auf der Südhalbkugel sind da schon wesentlich besser dran.
Mit dem Teleskop ist Merkur in dieser Situation als etwa 7,3 Bogensekunden großer "Halbmerkur" zu erkennen.
Alternativ kann Merkur mit einem guten Teleskop auch am Tage beobachtet werden, wie die erste Aufnahme vom 27.3.2006 links zeigt. Hier ist jedoch größte Vorsicht geboten, denn man muß das Teleskop sehr nahe an die Sonne heranfahren. Am besten eignen sich die Tage um die untere Konjunktion herum, die idealerweise am 11.6. stattfinden sollte, denn dann steht Merkur im Aphel seiner Bahn und kommt der Erde dann am nächsten. Im Teleskop ist er dann als schmale, aber immerhin rund 10 Bogensekunden große Sichel zu erkennen.
Lohnende Konstellationen für Merkurbeobachtungen am Tage sind auch die größte westliche Elongation im Frühling bzw. größte östliche Elongation im Herbst, denn dann befindet sich Merkur nahe dem Aphel seiner Bahn. Daraus ergibt sich ein besonders großer Winkelabstand von fast 28° und ein relativ großer scheinbarer Durchmesser von ca. 8", wie die zweite Aufnahme vom 7.4.2006 zeigt.
Die Aufnahmedaten: Teleskop: 254/2500 SCT, Kamera: Philips ToUcam.
1. Aufnahme: Belichtungszeit: 1/250 s, Stacking: 36 aus 1.024 Einzelaufnahmen, Brennweite: 2,5m, Vergrößerung: 260×
2. Aufnahme: Belichtungszeit: 1/50 s, Stacking: 36 aus 1.600 Einzelaufnahmen, Brennweite: 7,5m (3 × Barlow), Vergrößerung: 779× |
Bildmaterial: Hohmann |
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